Jugend in ländlichen Räumen
Regionale Fallstudien zu Arbeitsmarktrisiken und zur Verbesserung beruflicher Chancen Jugendlicher in dünn besiedelten ländlich-peripheren Räumen

Probleme Jugendlicher nehmen im öffentlichen Bewusstsein heute einen relativ breiten Raum ein, wobei sich diese Diskussion vor allem mit Fragen nach der Perspektive der Jugend im Allgemeinen und ihren Entwicklungschancen in Arbeitswelt und Gesellschaft verbindet. Als ein Defizit lässt sich dabei allerdings eine unzureichende Differenziertheit in der Betrachtung erkennen, was in besonderer Weise auf die Landjugend zutrifft. Die deutliche Unterbelichtung der spezifischen Situation bzw. Problemlagen der Jugendlichen, die durch das ländliche Umfeld sozialisiert worden sind, was sicherlich auch ihre weitere arbeitsmarktliche und berufliche Entwicklungsperspektive beeinflussen dürfte, korreliert mit der weitgehenden Nichtwahrnehmung der spezifischen Existenz- und Entwicklungsprobleme des ländlichen Raumes schlechthin.

Mit dem Forschungsprojekt war die Möglichkeit gegeben, bestehende Lücken in der wissenschaftlichen Erfassung und Durchdringung des Themas weiter zu schließen. Obgleich der Schwerpunkt der Untersuchung auf die Situation von Jugendlichen in dünn besiedelten ländlich-peripheren Regionen - und damit vermutlich auf die ”eigentlichen” Problemgebiete - gelegt wurde, bietet die Untersuchung gute Möglichkeiten, einen wissenschaftlich fundierten Einblick in die spezifischen Ausgangsbedingungen von Landjugendlichen für ihre Entwicklung in Arbeit und Beruf sowie daraus resultierende Problemlagen zu vermitteln.

Die Untersuchung verfolgte mehrere Ziele: systematische Erfassung der Arbeits- und Lebenssituation Landjugendlicher unter besonderer Berücksichtigung ihrer Ausbildungs- und Beschäftigungssituation; Identifizierung eventueller “Marktbenachteiligungen” von Jugendlichen im ländlichen Raum; Charakterisierung und Einschätzung ihrer Sozialchancen; Erfassung und Dokumentation praktischer Handlungsansätze und Erfahrungen der Akteure vor Ort im Umgang mit der Problematik; Bewertung der Umsetzbarkeit und Wirksamkeit vorzufindender Lösungsansätze. Im Ergebnis der Untersuchung kann ein genauerer Einblick darin vermittelt werden, wie sich Probleme der Lebens- und Erwerbsperspektive der jungen Generation mit Fragen der Zukunftsfähigkeit und Standortqualität des ländlichen Raumes verknüpfen.

Projektbearbeitung

Dr. Vera Dahms, Dr. Monika Putzing, Dr. Peter Schreiber

Veröffentlichungen

Karin Müller (Hrsg.): Arbeitsmarktrisiken und berufliche Chancen Jugendlicher in ländlichen Räumen. Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung BeitrAB 249, Nürnberg 2001

Abschlussbericht an den Auftraggeber: Juni 2000

2. Zwischenbericht an den Auftraggeber: Juli 1999

1. Zwischenbericht an den Auftraggeber: Dezember 1998