Digitalisierung der Arbeitswelt – Konsequenzen für die Erwerbssituation von Frauen in ländlichen Räumen (Teilprojekt III)

Digitalisierung ist einer der globalen Megatrends. Er bezeichnet nicht nur den vermehrten Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, sondern er zeichnet sich hinsichtlich seiner besonderen Qualität vor allem durch die Kommunikation und „Kooperation“ zwischen Maschinen und Anlagen aus. Eine der wenigen gesicherten Erkenntnisse im Kontext der Digitalisierung besteht darin, dass sich mit ihr zugleich tiefgreifende Wandlungen in der Wirtschaft und in der Arbeitswelt vollziehen, denn technische Innovationen bewirken zugleich gravierende soziale Innovationen. Die durch die Digitalisierung hervorgerufenen Richtungen der Veränderungen im sozialen Bereich sind derzeit umstritten. In Bezug auf Beschäftigung gehen einige Prognosen von drastischen Beschäftigungseinbußen und deutlichen Verschiebungen in den Beschäftigungsstrukturen aus, andere sagen vorrangig Beschäftigungswachstum vor allem durch die Entstehung neuer Tätigkeitsbereiche und Geschäftsfelder voraus. Umstritten ist auch, wie sich in diesem Prozess die Qualität der Arbeit verändert.

Die Digitalisierung hat inzwischen nicht nur in Metropolregionen bzw. in schnell wachsenden Verdichtungsräumen Fuß gefasst, sondern greift auch in ländlichen Regionen zunehmend um sich. Offen ist dabei, wie der Digitalisierung in einzelnen Branchen insbesondere der ländlichen Wirtschaft voranschreitet und welche Chancen und Risiken dieser Prozess für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt nach sich zieht.

Das Forschungsprojekt umfasste folgende Untersuchungsschwerpunkte:

  1. Erfassen des Standes der Digitalisierung der Arbeitswelt in ländlichen Regionen
  2. Auswirkungen der Digitalisierung auf Frauen in ländlichen Regionen
  3. Entwicklung von Vorschlägen
    • für politische Handlungsansätze zur chancengerechten Gestaltung des Digitalisierungsprozesses für Frauen und Männer im ländlichen Raum sowie
    • mit praxisrelevanten Empfehlungen zur künftigen Gestaltung des Digitalisierungsprozesses derart, dass er vor allem Frauen perspektivisch Bleibe- bzw. Rückkehrperspektiven vermittelt und die Attraktivität ländlicher Räume insbesondere für junge Familien erhöht. 

Im Forschungsverbund mit der ASG Göttingen und der Hochschule Neubrandenburg konzentrierte SÖSTRA die vorrangig qualitativen Untersuchungen auf den im Land Brandenburg gelegenen Landkreis Barnim (z. T. auch auf den Landkreis Uckermark) und dort auf den Stand und erkennbare Entwicklungstrends der Digitalisierung im verarbeitenden Gewerbe. Im Rahmen der Untersuchungen fand ein Mix sozialwissenschaftlicher Methoden Anwendung.

Projektbearbeitung

Dr. Monika Putzing, Dr. Gerda Jasper

Veröffentlichungen

Die Erwerbssituation von Frauen in ländlichen Regionen unter dem Einfluss der Digitalisierung der Arbeitswelt – FEMDIGIRURAL

Website des Forschungsprojekts