Begleitende Evaluierung des BAGSO-Projektes „Digital-Kompass: Digitale Teilhabe für Menschen mit besonderen Aufklärungsbedarfen“

Bereits im Projekt „Digital-Kompass plus: Internetlotsen vor Ort und im Netz stärken“ (2018 bis 2022) hat sich gezeigt, dass der Unterstützungsbedarf von Menschen im Senior/-innenalter bei der sicheren Beherrschung digitaler Endgeräte groß ist. Spezifische Unterstützungsbedarfe ergeben sich für Menschen, die beispielsweise eine Seh- und / oder Hörbeeinträchtigung haben. Daher hat die BAGSO Service Gesellschaft im Sommer 2022 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) den Auftrag erhalten, gemeinsam mit Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN), Menschen mit Sehbehinderung, Hörbeeinträchtigung oder Mobilitätseinschränkungen für die Chancen der digitalen Welt zu begeistern.

Wurde im Vorgängerprojekt die Infrastruktur für die Unterstützung älterer Menschen auf dem Weg in die digitale Welt aufgebaut und gefestigt (Errichtung von Digital Kompass Standorten sowie Gewinnung und Qualifizierung von Internetlosinnen und -lotsen steht nunmehr die Konzentration auf Zielgruppen mit besonderen Unterstützungsbedarfen im Mittelpunkt. Für die Unterstützung von Menschen mit einer Seh- und / oder Hörbeeinträchtigung werden ein Schulungs-Curriculum und passende Bildungsformate entwickelt. Damit werden Wissensvermittelnde befähigt und unterstützt, zielgruppengerecht ihr Wissen zu digitalen Themen an diese spezielle Zielgruppe weiterzugeben. Für Mobilitätseingeschränkte gibt es ein Tandem-Angebot. Das besondere Konzept der Lern-Tandems setzt darauf, (generationenübergreifende) Lehr- und Lernsituationen in die Häuslichkeit bzw. vertraute Umgebung zu verlagern. Die Tandems kommunizieren hauptsächlich digital. Die Lern-Tandems werden in der Regel durch Zweierteams aus einer/m Studierenden und einer digital unerfahrenen Person gebildet. Außerdem werden zielgruppenspezifisch relevante und aktuelle digitale Themen und Inhalte, die den Alltag von Menschen mit Beeinträchtigungen erleichtern und bereichern, über Video-Tutorials, als Podcast, in gedruckten und in online verfügbaren Materialien sowie in Veranstaltungen, die vor Ort oder online stattfinden, anschaulich vermittelt.

Aufgabe der Evaluierung ist es, die Zielerreichung zu erfassen und zu bewerten. Im Ergebnis der Evaluierung werden Erkenntnisse zur Bewertung und praktischen Umsetzung des zu erarbeitenden Curriculums vorliegen. Außerdem kann die Frage beantwortet werden, welchen Mehrwert das Angebot hat, Menschen mit den bereits genannten Einschränkungen auf ihrem Weg in die digitale Welt zu unterstützen. Zudem ist zu untersuchen, wie gut sich das Schulungskonzept in der Praxis, d. h. in der Arbeit mit den originären Zielgruppen bewährt. Des Weiteren werden Erkenntnisse zur Nutzer/-innenfreundlichkeit und zum Lernerfolg bzw. zu Lerneffekten der Lern-Tandems und deren Übertragbarkeit generiert.

Wichtige Evaluierungsinstrumente sind:

  • Schriftliche Befragungen
  • Fokusgruppengespräche
  • Expert/-inneninterviews.

Projektbearbeitung

Dr. Monika Putzing (Projektleitung)

Veröffentlichungen

sind nicht vorgesehen